Im Juni und September 2022 fand die Workshopphase des Projekts DigiCampus.SH im Nordkolleg Rendsburg statt: Im Rahmen eines dreieinhalbtägigen "menschzentrierten" Design-Thinking-Prozesses konzipierten Jugendliche und junge Erwachsene aus SVA (Landesverband der Musikschulen), LandesJugendEnsembles (Landesmusikrat), ISMA (Musikhochschule Lübeck) und mut.sh (Nordkolleg Rendsburg) - unterstützt durch ein interdisziplinäres Expert*innenteam - anhand spezifischer Problemstellungen in ihrem musikalischen Alltag eine eigene digitale Plattform - von der Zielgruppe für die Zielgruppe. Während beim Kick-off am 25. Juni 2022 die Ausleuchtung des Problemraums im Zentrum stand, wurde beim Workshopwochenende vom 09. bis 11. September 2022 der Lösungsraum und das Design von Prototypen fokussiert. Im Anschluss an die Workshopphase des Projekts wird die gemeinsam konzipierte Plattform durch einen IT-Dienstleister gebaut, anschließend durch die Nachwuchsmusiker*innen erprobt und zum Projektabschluss reflektiert und ggf. noch einmal angepasst.
Der Workshopphase des Projekts wurde durch Prof. Dr. Stephan Raimer moderiert, der an der schleswig-holsteinischen Verwaltungshochschule in Altenholz bei Kiel die Professur für Digitale Transformation innehat. Weiterhin wurden die jungen Musiker*innen in ihrem co-kreativen Prozess durch ein interdisziplinäres Projektteam unterstützt, dessen Mitglieder jeweils unterschiedliche Expertisen einbrachten. Zu diesem Team gehörten Matthias Krebs (Experte digitale Musiktechnologien & digital unterstützte Musikpädagogik / Forschungsstelle Appmusik der UdK Berlin), Cosima Dinner (Expertin Partizipation / Nordkolleg Rendsburg), Simon Kempendorf, Andreas Ganske & Fabio Tacke (Experten IT / TICE Software) und Oliver Rutz (Experte musikpädagogische Praxis / Musikschule Neumünster). Die organisatorische Leitung der Workshopphase lag bei Matthias Edeler (Landesverband der Musikschulen).
Von Freitag, 09. bis Sonntag, 11. September 2022 fand - nach erfolgreichem Kick-off am 25. Juni 2022 - das große Workshopwochenende des Projekts statt:
Nachdem am Freitagabend noch einmal die Methode selbst im Vordergrund stand, starteten die jungen Musiker*innen ab Samstagmorgen in den co-kreativen Design-Thinking-Prozess. Die Köpfe rauchten und die Moderationswände füllten sich schnell mit vielen spannenden Ideen. Während beim Kick-off-Workshop im Juni der Problemraum weit geöffnet worden war, wurde dieser im Laufe des Samstagvormittags zunehmend priorisiert und verengt, sodass am Ende mit den beiden Themen "Kommunikation" und "Feedback" zwei bestimmte Problembereiche fokussiert werden konnten. Dann ging es ab Samstagnachmittag daran, den Lösungsraum für diese beiden Problemstellungen auszuleuchten. Auch hier folgte nach der Öffnung des Lösungsraums eine zunehmende Verengung und Priorisierung, die Sonntagvormittag abgeschlossen wurde.
Dann wurde es ganz konkret: Am Sonntagnachmittag bauten die jungen Musiktalente in zwei Gruppen Papierprototypen konkreter problemlösender Applikationen. Anschließend testeten Proband*innen aus der jeweils anderen Gruppe die Prototypen und gaben Feedback aus User*innen-Sicht. Am Ende des Workshopwochenendes standen dann zwei konkrete Software-Konzepte als digitale Lösungen der beiden priorisierten Problemstellungen: "MUVE - MUsiker*innen VErnetzen" und "Response2Music". Auch in den kommenden Monaten wird es nun spannend bleiben - wenn aus diesen Papierprototypen Software entsteht.
DigiCampus.SH versteht sich als Auftakt der Entwicklung einer umfassenden Digitalisierungsstrategie unter dem Dach des Kompetenzzentrums für musikalische Bildung Schleswig-Holstein - die Skalierbarkeit der Methoden, Inhalte und Ergebnisse des Projekts wird von vornherein mitgedacht, sodass langfristig weitere musikalische Zielgruppen von den Erkenntnissen dieses Pilots profitieren werden.
Das Projekt führt der Landesverband der Musikschulen in Kooperation mit dem Nordkolleg Rendsburg, dem Landesmusikrat und der Musikhochschule Lübeck unter dem Dach des Kompetenzzentrums für musikalische Bildung durch. Die Peter Petersen Stiftung und das Kulturministerium des Landes Schleswig-Holstein fördern das Vorhaben finanziell.
Die Fotodokumentationen der beiden Workshoptermine können Sie hier downloaden: