MSdigital.SH 2.0
MSdigital.Schleswig-Holstein 2.0
"Wie digital und wie analog soll unsere Musikschullandschaft zukünftig sein?“ Mit dieser Frage beschäftigte sich der Landesverband der Musikschulen in Schleswig-Holstein (LVdMSH) gemeinsam mit fünf Digilog-Mentor*innen während der achtmonatigen Projektlaufzeit von „MSdigital. Schleswig-Holstein 2.0“ (MSdigital.SH 2.0), ein Digitalisierungsvorhaben, das von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt gefördert wurde. Das Projekt war das dritte Vorhaben des LVdMSH im gesamten seit 2017 vorangetriebenen Digitalisierungsprozess an den Musikschulen in Schleswig-Holstein. Aufbauend auf Erkenntnissen der vorangegangenen Projekte hatte MSdigital.SH 2.0 zum Ziel, hybride Formate für den Musikschulunterricht in Schleswig-Holstein zu professionalisieren und zu verstetigen. Digitale Möglichkeiten sollen dazu eingesetzt werden, allen Menschen in Schleswig-Holstein musikalische Bildung zugänglich zu machen.
MSdigital.SH 2.0 verstand die weiteren Digitalisierungsschritte an den schleswig-holsteinischen Musikschulen als partizipativen Gestaltungsprozess. Dieser wurde so umgesetzt, dass fünf durch den Verband geschulte Digilog-Mentor*innen eine regionale Musikschul-Beratungsstruktur aufbauten. So konnten sie sich individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse der Musikschulen konzentrieren und die Transformation durch co-kreative Methoden von innen heraus gestalten. Durch diesen methodischen Ansatz wurden nicht nur neue Einblicke und Erkenntnisse über den Stand und die Bedarfe der digitalen Entwicklungen vor Ort gewonnen – es konnten ebenfalls bedarfsorientiert Kompetenzen in den verschiedenen Schulungsbereichen zum Thema „Digiloge Musikschule“ vermittelt werden. Die sinnvolle Verknüpfung von bewährten analogen und innovativen digitalen Strukturen stand dabei immer im Fokus, um die digitale Transformation an den Musikschulen zu fördern.
Projektergebnisse & Vision
Mit „MSdigital.SH 2.0“ hat der LVdMSH es geschafft, einen Großteil der rund 1.200 Lehrkräfte an die Vielzahl der digitalen Möglichkeiten für Musikschulen heranzuführen und mit Kompetenzen und digitalem Selbstvertrauen auszustatten. Es wurden Impulse und Denkanstöße auch auf Leitungs- und Verwaltungsebene gesetzt, um hybride Unterrichtsformate zu verstetigen. Die Hemmnisse und Ängste bzgl. digitaler Veränderungsprozesse, die zu Projektbeginn in der Musikschullandschaft vorherrschten, konnten durch eine überregionale Kampagne (Digilog-Ensemble) und anschließend mittels vielfältiger Bildungsangebote, die eine tiefergehende Beschäftigung mit unterschiedlichen digilogen Themen ermöglichten, weitestgehend abgebaut werden. Das Musikschulkollegium wurde sensibilisiert und der Weg für weitere Transformationsschritte wurde geebnet. Durch die partizipative Gestaltung des Transformationsprozesses mit einer regionalen Beratungsstruktur konnten die Musikschulen nicht nur bedarfsorientiert unterstützt werden, sondern es wurde auch deutlich, welche weiteren Schritte notwendig sind. Aus der Projektevaluation haben wir gelernt, dass die Musikschulleitungen verstärkt in den weiteren Prozess einbezogen werden müssen, damit die lokalen Veränderungsschritte zielgerichteter vorangebracht werden. Denn insbesondere bestehende Strukturen und fehlende Strategien hemmen derzeit weitere Innovationsschritte.
Der LVdMSH strebt daher an, auf Grundlage dieser Erkenntnisse die Methoden und Inhalte des Projektes zu skalieren. Zukünftig sollen Bildungsangebote durchgeführt werden, die ganzheitliche Veränderungsprozesse bewirken. Themen wie digitales Musikschulmanagement und der Ausbau der digitalen Infrastruktur stehen dann im Fokus. Nur durch die stetige Anpassung von Fortbildungsangeboten und den partizipativen Austausch können wir langfristig eine moderne musikalische Bildungslandschaft gestalten, die:
- landesweit über moderne Unterrichtsangebote verfügt
- durch eine ausgebaute Infrastruktur allen Schüler*innen in Schleswig-Holstein gleichermaßen die musikalische Bildung ermöglicht
- Verwaltungs- und Managementstrukturen durch die Digitalisierung vereinfacht
- digitale Anwendungen sinnvoll in den Fachunterricht integriert und die Beschäftigung mit Musik zeitgemäß gestaltet.